Die Idee: Wie der Steuer-Schutzbrief entstand

Scan der ersten gedruckten SSB-Ausgabe
Titelseite der ersten Ausgabe des Steuer-Schutzbriefs im Dezember 1993, damals noch monatlich als gedruckter Infobrief erschienen.

Als Redakteur im Steuerressort des Wirtschaftsmagazins "impulse" bekam Lutz Schumann Anfang der 1990er Jahre hautnah die Klagen der Leser mit: über die Politik, die Finanzämter und die drückende Steuerlast in Deutschland. Meist handelte es sich um erfolgreiche Mittelständler und Freiberufler.

Auf seinen Einwand hin, ihre Steuerberater würden doch sicherlich alles Erdenkliche tun, um ihre Steuern und Abgaben zu senken, lachten die Leser und Unternhmer meist herzhaft und entgegneten: Ihre Steuerberater hätten zwar die Buchführung ihrer Firma tadellos im Griff und holten schon mal die Kastanien aus dem Feuer. Konkrete Steuertipps - und das auch noch vorab - gäben sie jedoch kaum.

Steuerberater: Auf Abruf top, von sich aus flop

Eine Umfrage der "Arbeitsgemeinschaft Selbstständiger Unternehmer" (ASU) unter 1.000 Firmenchefs bestätigte Lutz diese Unzufriedenheit: Zwar waren79 Prozent der kleinen und 89 Prozent der mittelgroßen Firmen mit ihrem Steuerberater zufrieden. Doch fast die Hälfte der befragten Chefs bekamen von ihren Steuerberatern nur selten oder sogar nie konkrete Steuertipps. Erst wenn die Mandanten gezielt zu einem Tipp fragten, hätten die Berater ihn geprüft.

Das war's! Eine leicht verständliche Informationsquelle zu Steuerthemen musste her - sowohl für den Mandanten als auch für den Berater. Diese Informationsquelle musste:

  • praxisnäher und ausführlicher sein als die Berichte in Magazinen und tagesaktuellen Zeitungen,
  • gleichzeitig musste sie schneller, verständlicher und einfacher umzusetzen sein als die Fachdienste für Berater und Anwälte.

Damit war die Idee zum Steuer-Schutzbrief geboren.

Bedarf an Steuertipps hält an

Noch heute macht Lutz sich den Spaß und testet seine Idee. Immer wenn er eine Firma kennen lernt, mit einem Handwerker spricht oder sich beim Friseur die Haare schneiden lässt, bringt er das Gespräch auf die Themen "Finanzamt, Steuern, Steuerberater" und fragt:

"Wie zufrieden sind Sie denn mit Ihrem Steuerberater?"

Immer noch erhält er in zwei Dritteln der Fälle die gleiche Antwort: Die Befragten halten die Buchführung und die Betreuung während einer Betriebsprüfung für erstklassig. Die meisten vermissten aber eine persönlichere Beratung und konkrete Tipps, um ihre Steuerlast zu senken.