Wir feiern die steuerfreie Jahreshälfte!

vom 15. Juli 2008 (aktualisiert am 17. September 2017)
Von: Lutz Schumann

Liebe Leserin, lieber Leser,

ist es nicht schön, wenn man endlich fürs eigene Portemonnaie schuften kann anstatt für die Kasse des Finanzamts? Von jetzt an dürfen wir dieses schöne Gefühl sogar bis zum Jahresende haben. Denn am vergangenen Donnerstag, den 8. Juli 2008, um genau 7.58 Uhr feierte Deutschland den Steuerzahlergedenktag. Rein rechnerisch war das der Zeitpunkt, ab dem jeder Cent, den wir 2008 verdienen, in unsere eigene Tasche wandert.

Jedes Jahr ermittelt das Karl-Bräuer-Institut (KBI), das Forschungsinstitut des Bundes der Steuerzahler, den Steuerzahlergedenktag. Das KBI berechnet diesen Tag auf Grundlage der volkswirtschaftlichen Einkommensbelastungsquote. Es setzt die Summe aus Steuern und Abgaben ins Verhältnis zum Volkseinkommen und legt diese Quote auf die Kalendertage eines Jahrs um. Mit dieser Quote wird gezeigt, wie viel der Staat vom Einkommen der Bürger und Betriebe über Steuern und Sozialabgaben auf das Jahr bezogen einbehält. Das Institut sagt für 2008 eine Quote von 51,73 Prozent vorher.

Im vergangenen Jahr betrug die vorhergesagte Einkommensbelastungsquote noch 52,4 Prozent; der Steuerzahler-Gedenktag 2007 fiel somit auf den 13. Juli. Der Gedenktag hat sich 2008 also um fünf Tage nach vorn verschoben. Diese leichte Entlastung an Steuern und Abgaben gegenüber dem Vorjahr ergibt sich im Wesentlichen aus niedrigeren Beiträgen zur Sozialversicherung und aus Entlastungen der Unternehmen durch die Unternehmensteuerreform.

Für das laufende Jahr geht das Institut aus derzeitiger Sicht davon aus, dass Steuern und Sozialbeiträge etwas langsamer steigen als das Volkseinkommen. Bei den Steuern ist dies vor allem durch die Reform der Unternehmensbesteuerung bedingt. Sie trat zu Jahresbeginn in Kraft und entlastet die deutschen Unternehmer voraussichtlich um rund 6,6 Milliarden Euro.

Für gewöhnlich betrachte ich den Gedenktag der Steuerzahler zur Hälfte mit einem weinenden Auge. Denn er verdeutlicht, welche Menge unseres Jahreseinkommens bereits in die Staatskasse geflossen ist. Dieses Jahr jedoch überwiegt die Freude über die fünf gewonnenen Tage.

Wer weiß, vielleicht hält die zusätzliche Steuerfreiheit sogar länger an als diese fünf Tage? Der Steuer-Schutzbrief jedenfalls wird Ihnen dabei helfen, keinen Euro zu viel ans Finanzamt abzudrücken, das verspreche ich Ihnen!

Herzlichst, Ihr

Unterschrift Lutz Schumann

Lutz Schumann
Chefredakteur und Herausgeber