Wie man blind und taub ein Vermögen erschnorrt
Liebe Leserin, lieber Leser,
Kennen Sie die griechische Insel Zakynthos, die "Insel der Blinden", wie sie von der Tagespresse genannt wird? Die Insel, die indirekt unser aller Geld kostet? Dort war der Anteil blinder Menschen an der Bevölkerung zehn Mal so hoch wie anderswo. Jedenfalls bis ein einzigartiges Medikament auf den Markt kam, für das ich hier unverfroren werbe:
Schon als Steuerfandos 700 Zuschussempfängern verabreicht werden sollte, heilten diese auf wundersame Weise. Übrig blieben 60 wirklich blinde Menschen, denen leider nicht geholfen werden konnte.
Schade, dass die Entwicklung und Zulassung des Wirkstoffs so lange gedauert hat, er hätte mehr als zehn Jahre Sozialbetrug verhindern können.
Nur eine einzelne Insel? Nein, leider nur ein einzelnes Beispiel für den systematischen Betrug in einem Land, in dem es normal ist, dass sogar Verstorbene noch jahrelang Renten erhalten.
Widerlich, wenn Sie mich fragen. Ich kenne unter anderem durch meine ehrenamtliche Arbeit für die Lebenshilfe genug kranke, alte, behinderte und benachteiligte Menschen, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Sie werden durch solche Schnorrerei verhöhnt und in der Öffentlichkeit künftig weniger ernst genommen.
Widerlich aber auch allen ehrlichen Steuerzahlern gegenüber. Nicht bloß in Griechenland, sondern auch in Deutschland. Denn was drüben geschieht, wirkt auf uns alle. Egal ob Griechenland in der Euro-Zone bleibt oder nicht, egal ob wir eine gigantische Schulden- oder Haftungsgemeinschaft bilden oder einfach nur neues Geld drucken. Am Ende sind wir alle betroffen.
Deshalb rufe ich Sie auf: Kaufen Sie Steuerfandos Zakynthos und schicken es in die Ägäis! Das Präparat ist rezept- und steuerfrei. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihr Reisebüro oder Bundestagsabgeordneten.
Herzlichst, Ihr
Lutz Schumann
Herausgeber und Chefredakteur
P. S. Haben Sie hierzu eine andere Meinung? Großartig! Schreiben Sie mir hier und diskutieren Sie, was der Zeus hält!