Schluss mit dem Selbstbedienungsladen EU!

vom 19. Januar 2007 (aktualisiert am 15. Januar 2018)
Von: Lutz Schumann

Liebe Leserin, lieber Leser,

während man uns Otto-Normalbürgern zu Beginn des Jahrs 2007 mit einer Mehrwertsteuererhöhung bislang ungekannten Ausmaßes (plus 18,76 Prozent!) gehörig schröpft, können sich EU-Mitarbeiter über mehr Geld freuen. Für die über 36.000 EU-Beamten beginnt das Jahr mit einer Gehaltserhöhung von 2,3 Prozent – rückwirkend zum 1. Juli 2006. Was sich zunächst fast moderat anhört, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Gehaltsirrsinn.

Das niedrigste Grundgehalt steigt von 2.393 auf 2.448 Euro im Monat. Das höchste Grundgehalt der rund 60 Generaldirektoren von 16.564 auf 16.945 Euro. Das ist mehr, als Bundeskanzlerin Angela Merkel (rund 15.900 Euro) verdient!

Doch damit nicht genug: Die Haushaltszulage (für Verheiratete oder Singles mit Kindern) steigt auf bis zu 496 Euro im Monat – steuerfrei. Für jedes Kind gibt es außerdem eine – steuerfreie – Kinderzulage von 309 Euro. Eltern von Schulkindern und Studenten kassieren zusätzlich bis zu 233,20 Euro Erziehungszulage – natürlich auch steuerfrei.

Und weil das immer noch nicht reicht, kommt auf das Gehalt und alle Zulagen noch eine 16-prozentige Auslandszulage für alle Beamte, die nicht in ihrem Heimatland arbeiten. Das sind immerhin rund 80 Prozent der in Brüssel tätigen Eurokraten.

Wir Bürger zahlen die Zeche. Welch ein Irrsinn! Da verwundert es kaum, dass der angesehene Staatsrechtler, Professor Hans Herbert von Arnim kritisiert: "Die EU-Beamten leben finanziell im Schlaraffenland. Die Höhe der Bezahlung und die Steuervorrechte machen sie zu einer privilegierten Kaste."

Meine Forderung: Schluss mit dem Selbstbedieungsladen EU! Zulagen und Gehälter gehören dringend auf den Prüfstand. Der Beamtenapparat der EU ist schon jetzt ein Fass ohne Boden.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende und eine erfolgreiche neue Woche. Herzlichst, Ihr

Unterschrift Lutz Schumann

Lutz Schumann
Chefredakteurhttps://www.steuer-schutzbrief.de