Deutsche Steuersätze zählen 2007 weltweit zu den höchsten

vom 24. September 2007 (aktualisiert am 30. November 2010)
Von: Lutz Schumann

Im Zuge der Unternehmenssteuerreform 2008 sinkt die Steuerbelastung für Kapitalgesellschaften in Deutschland von derzeit rund 39 auf unter 30 Prozent. Damit ist Deutschland zwar auf dem richtigen Weg, das Optimum aber ist noch nicht erreicht. Dass es auch niedriger geht, zeigt die aktuelle KPMG-Studie "Corporate and Indirect Tax Rate Survey 2007":

Die aktuelle Steuerbelastung für Kapitalgesellschaften (ausgewählte Länder):

Staat Belastung
Bahrain 0 %
Cayman Islands 0 %
Bulgarien 10 %
Paraguay 10 %
Zypern 10 %
Papua Neuguinea 12 %
Macao 12 %
Oman 12 %
Irland 12,5 %
Ungarn 16 %
Chile 17 %
Hongkong 17,5 %
Island 18 %
Albanien 20 %
Russland 24 %
Griechenland 25 %
Niederland 25 %
Dänemark 28 %
Schweden 28 %
Großbritannien 30 %
Spanien 32,5 %
Frankreich 33,33 %
Belgien 33,99 %
Italien 37,25 %
Deutschland 38,36 %
USA 40 %
Durchschnitt (*) 26,8 %

(*) aller weltweit untersuchten Länder

Die Studie zeigt, dass im globalen Wettbewerb die Tendenz zur Senkung der Unternehmensteuer bestehen bleibt. Die durchschnittliche Steuerbelastung für Kapitalgesellschaften ist in den EU-Mitgliedstaaten von 1993 bis heute von 38 Prozent auf 24,2 Prozent gefallen. Verglichen mit den OECD-Staaten (27,8 Prozent), Lateinamerika (28 Prozent) und Asien (30,1 Prozent) hat die EU damit immer noch die niedrigste Unternehmensteuerbelastung aller Industriestaaten.

Seit 15 Jahren vergleicht KPMG Veränderungen bei der Besteuerung von Kapitalgesellschaften. Analysiert wird das Steuerrecht in über 90 Ländern, darunter alle 30 OECD-Mitgliedstaaten und alle 27 EU-Staaten.

Deutschland hat die Ertragsteuerbelastung für Kapitalgesellschaften in den vergangenen Jahren von 59,7 Prozent (1993) auf aktuell 38,4 Prozent verringert. Die Unternehmenssteuerreform 2008 sieht ein weiteres Senken auf rund 30 Prozent vor. Dennoch liegt Deutschland im europäischen Vergleich immer über dem Durchschnitt.

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