3.1.: Beispielabrechnung mit Weihnachtsgeld

vom 10. Dezember 2009 (aktualisiert am 25. Januar 2010)
Von: Lutz Schumann

Diese Beispielabrechnung soll zeigen, dass die Lohnabteilung des Arbeitgebers nicht gleich einen Fehler gemacht haben muss, wenn im Monat November oder Dezember von Gehalt und Weihnachtsgeld gerade einmal die Hälfte übrig bleibt.

Rechenbeispiel: Der Arbeitnehmer Peter Hurtig ist nicht verheiratet, hat keine Kinder und gehört der Steuerklasse I an. Er verdient brutto 3.100 Euro im Monat. Das entspricht laut Statistischem Bundesamt dem Durchschnittsverdienst im produzierenden oder dienstleistenden Gewerbe im 2. Quartal 2008. Mit dem November-Gehalt zahlt ihm sein Arbeitgeber ein 13. Monatsgehalt als Weihnachtsgeld aus.

Nachfolgend berechnen wir zwei Mal die Steuerlast und Sozialabgaben für den Monat November: Beim ersten Mal ohne Weihnachtsgeld, beim zweiten Mal mit Weihnachtsgeld. Am Ende jeder Rechnung halten wir fest, über welchen Anteil des Bruttogehalts Peter Hurtig tatsächlich verfügen darf.

Peter Hurtigs November-Gehaltszettel:

1. ohne Weihnachtsgeld
Gehalt 3.100,00 Euro
Lohnsteuer 567,16 Euro
Solidaritätszuschlag 31,19 Euro
Kirchensteuer 51,04 Euro
Steuern insgesamt 649,39 Euro
in Prozent des Gehalts 20,94 Prozent
 
Beiträge zur...
Krankenversicherung 254,20 Euro
Pflegeversicherung 37,97 Euro
Rentenversicherung 308,45 Euro
Arbeitslosenversicherung 43,40 Euro
Sozialversicherung insgesamt 644,02 Euro
 
Hurtigs Nettogehalt ohne Weihnachtsgeld 1.806,59 Euro
in Prozent des Bruttogehalts 58,28 Prozent
 
2. mit Weihnachtsgeld
Gehalt 6.200,00 Euro
Lohnsteuer 1.764,75 Euro
Solidaritätszuschlag 97,06 Euro
Kirchensteuer 158,82 Euro
Steuern insgesamt 2.020,63 Euro
in Prozent des Gehalts 32,59 Prozent
 
Beiträge zur...
Krankenversicherung 301,35 Euro
Pflegeversicherung 45,02 Euro
Rentenversicherung 537,30 Euro
Arbeitslosenversicherung 75,60 Euro
Sozialversicherung insgesamt 959,10 Euro
 
Hurtigs Nettogehalt mit Weihnachtsgeld 3.220,10 Euro
in Prozent des Bruttogehalts 51,94 Prozent

Die Beispielabrechnung zeigt, wie der Staat und die Sozialkassen beim Weihnachtsgeld zuschlagen: Hurtig bleibt von dem Geldsegen gerade einmal etwas mehr als die Hälfte. Sein  Durchschnittssteuersatz steigt durch das Weihnachtsgeld im November von 20,94 auf 32,59 Prozent. Während die Steuerlast mit wachsendem Gehalt ebenfalls zunimmt, gibt es bei den Sozialabgaben eine Obergrenze.