Achtung, Betrug: Keine Steuererstattung per E-Mail

vom 16. Mai 2011 (aktualisiert am 01. August 2011)
Von: Lutz Schumann
Mit so einem HTML-Formular versuchen die Betrüger, an Bankdaten und Passwörter ihrer Opfer zu gelangen.

Mit so einem HTML-Formular versuchen die Betrüger, an Bankdaten und Passwörter ihrer Opfer zu gelangen.

Betrüger verschicken derzeit E-Mails, in denen es um eine angebliche Steuererstattung geht. Sie versuchen damit, an Passwörter, Konto- und Kreditkarteninformationen zu gelangen. Als Absender ist "Bundesministerium der Finanzen" (BMF) angegeben - eine Fälschung, mit der die Versender Seriosität und Echtheit vorgaukeln wollen.

In der betrügerischen E-Mail wird behauptet, der Angeschriebene habe zu viel Einkommensteuer gezahlt. Damit man ihm das Geld überweisen könne, solle er seine Kontoverbindung, Kreditkarte und Passwort angeben. Dazu dient ein mitgeschicktes Antragsformular.

Wer auf diesen Trick hereinfällt, das Formular ausfüllt und abschickt, dem werden die Betrüger sämtliches Geld vom Konto ziehen. Die Banken und Kreditkartenanbieter werden den Schaden kaum ersetzen. Denn wer sein Passwort weitergibt, handelt fahrlässig.

Steuer-Tipp: Löschen Sie diese Mail und befassen Sie sich nicht weiter damit. Verschwenden Sie keine Zeit mit Grübeln, ob diese oder eine ähnliche Mail vielleicht doch echt ist - sie sind es nie. Kein seriöses Unternehmen oder staatliche Stelle wird Sie per E-Mail nach heiklen Informationen oder gar Passwörtern fragen. Die Finanzverwaltung verschickt Steuerbescheide, egal zu welcher Steuerart, in alter Weise: als Brief.

Das "Erstattungsformular" aus der aktuellen Betrugsmail ist so gestaltet wie die Internetseite des BMF. Zudem sind Grafiken von der echten BMF-Seite eingebunden. Das Ministerium hat diese Originalgrafiken ausgetauscht, um vor dem Betrug zu warnen. Solche Warnungen helfen jedoch nur gegen Mails, die bereits bekannt geworden sind. Um sich grundsätzlich zu schützen, beachten Sie bitte diese Sicherheitstipps im Umgang mit E-Mails:

  • Öffnen Sie keine E-Mails von verdächtigen Absendern.
  • Finanzämter und Bundesfinanzministerium etc. sind verdächtige Absender - jedenfalls wenn Sie nicht privat oder beruflich mit jemandem aus der Finanzverwaltung zu tun haben.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn ein E-Mail-Versender Geld von Ihnen haben möchte.
  • Seien Sie regelrecht alarmiert, wenn ein E-Mail-Versender Ihnen Geld schenken möchte.
  • Antworten Sie nicht auf verdächtige Mails und klicken Sie nicht auf mitgeschickte Links. Durch solche Reaktionen bestätigen Sie dem Absender überhaupt erst, dass es Ihre Adresse gibt. In Zukunft wird er Sie erst recht zumüllen.
  • Aus dem gleichen Grund empfiehlt sich die Einstellung, externe Grafiken nicht automatisch nachladen zu lassen.
  • Öffnen Sie vor allem keine angehängten Dateien, wenn Sie den Absender nicht (gut) kennen.
  • Installieren Sie einen Virenscanner auf Ihrem Computer, um eingehende Mails automatisch auf schadhafte Anhänge untersuchen zu lassen. Nutzen Sie auch dann einen eigenen Virenscanner, wenn Ihr E-Mail-Anbieter einen Virenschutz zwischengeschaltet hat. Sicher ist sicher.
  • Geben Sie, wie schon oben geschrieben, keine Passwörter oder anderen sensiblen Informationen per E-Mail oder Telefon heraus.

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